Pflegeausbildung auch in Teilzeit möglich 

Kreis Göppingen. Die Alb-Fils-Kliniken in Göppingen bieten ein neues, flexibles Ausbildungsmodell für Vereinbarkeit von Familie und Ausbildung an. Wer gerne eine Ausbildung in der Pflege absolvieren möchte, aber die Lebensumstände keine Vollzeitausbildung zulassen, kann dies nun in Teilzeit tun.  Seit 2020 vereint das Pflegeberufegesetz die Berufe der Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu einem einheitlichen Berufsabschluss als Pflegefachfrau/Pflegefachmann. Dieser Abschluss eröffnet vielfältige Einsatzmöglichkeiten in allen Bereichen der Pflege und gewährleistet EU-weite Anerkennung. Durch eine Reduzierung der Arbeitszeit auf durchschnittlich 75% wird das neue Ausbildungsangebot nun auf vier Jahre verlängert.

An den Alb-Fils-Kliniken kann zwischen zwei Vertiefungsrichtungen ausgewählt werden, um einen persönlichen Schwerpunkt zu setzen: Die Stationäre Akutpflege und die Pädiatrische Pflege.

Die Teilzeitausbildung orientiert sich an einem flexiblen Schichtsystem und ermöglicht, im Verlauf der Ausbildung unterschiedliche Dienstzeiten kennenzulernen. Die Ausbildungsvergütung beträgt 75 Prozent des üblichen Ausbildungsgehalts und es gibt die Möglichkeit, Zeitzuschläge für Wochenenden, Feiertage und Nachtarbeit zu erhalten. Mögliche Fördermöglichkeiten können bei der zuständigen Agentur für Arbeit angefragt werden.

Die praktische Ausbildung erfolgt in verschiedenen Bereichen, darunter stationäre Akutpflege, Langzeitpflege, ambulante Pflege, pädiatrische und psychiatrische Versorgung. Die Praxisanleitung wird durch erfahrene Fachkräfte gewährleistet, und die theoretische Ausbildung findet in Vollzeit statt.

Eine erfolgreiche Ausbildung in Teilzeit öffnet Türen zu einer  Karriere in der Pflege, die mehr bietet als je zuvor – sowohl national als auch international. Durch die Teilzeitausbildung, die individuelle Bedürfnisse und Verpflichtungen berücksichtigt, kann eine langfristige, neue berufliche Chancen eröffnet werden.
6.12.23

 

 

Senioren sollen länger in ihren Wohnungen leben

Waldstetten. Getreu dem Slogan des Landes Baden-Württemberg „Gute Pflege braucht das Land - mit starken Kommunen in gemeinsamer Verantwortung“ hat der Ostalbkreis gemeinsam mit der Gemeinde Waldstetten und der Stiftung Haus Lindenhof ein Konzept zum Aufbau einer Caring Community entwickelt. Mit 126 000 Euro unterstützt das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg jetzt die Umsetzung des Konzepts. 

Landrat Dr. Joachim Bläse und Bürgermeister Michael Rembold skizzieren die Ziele des Pilotvorhabens. Dies sind der Aufbau sowie die Vernetzung von am Gemeinwesen orientierten Alltagshilfen und Pflegeangeboten vor Ort, um den Verbleib der Bürger in der eigenen Häuslichkeit zu fördern und einen Übergang in eine Pflegeeinrichtung hinauszuzögern oder gar zu verhindern. Um diese sogenannte Caring Community zu etablieren und professionelle Strukturen aufzubauen, soll eine Vernetzungsstelle eingerichtet werden, ergänzen Prof. Dr. Wolfgang Wasel und Dr. Achim Hollenbach von der Stiftung Haus Lindenhof.

Die seit 2018 in Waldstetten tägige Quartiersmanagerin Magdalene Rupp hat in der Gemeinde bereits eine Vielzahl von Unterstützungsstrukturen in Zusammenarbeit mit Bürgern und Kooperationspartnern in der Gemeinde aufgebaut. Dazu zählt etwa der Runde Tisch Altenhilfe, in dem die Akteure im Vor- und Umfeld der Pflege und des bürgerschaftlichen Engagements vertreten sind. Auch diese Strukturen sollen im Pilotprojekt aktiv genutzt werden.

In den kommenden zwei Jahren werden in Waldstetten und den Teilorten Weilerstoffel, Tannweiler und Wißgoldingen die Projektbausteine Präventiver Hausbesuch, Förderung des nachbarschaftlich engagierten Zusammenlebens als Grundlage zur Sicherung von Alltagshilfen, Aufbau eines Hilfe-Mix-Angebots sowie der Auf- und Ausbau von Bürgertreffs umgesetzt. Beim Präventiven Hausbesuch sollen Senioren ab dem 75. Lebensjahr in der eigenen Häuslichkeit durch die Gemeinwesen- und Pflegekoordination besucht werden und Informationen sowie praktische Tipps zur Förderung der eigenen Selbständigkeit erhalten.

Der Projektbaustein des nachbarschaftlich engagierten Zusammenlebens als Grundlage zur Sicherung von Alltagshilfen hat das Ziel, das gemeinsame Miteinander in der Kommune zu stärken. In den halbjährlichen Nachbarschaftsgesprächen in den elf Quartieren sollen sich die Menschen vernetzen und kennenlernen. Die Nachbarschaftsgespräche haben das Ziel, jeden Einzelnen zu befähigen, seine Selbständigkeit zur erhalten und bei Bedarf auch eigenständig Unterstützung bei der Nachbarschaft für kleine alltägliche Aufgaben anzufragen.

Im dritten Baustein soll ein Hilfe-Mix-Angebot aufgebaut werden. „Das Ziel hierbei ist, einen haushaltsnahen Dienstleister für den Standort Waldstetten zu gewinnen und die professionellen Dienstleistungen mit ehrenamtlichen Angeboten zu ergänzen“, beschreibt Magdalene Rupp. Um der Vereinsamung vorzubeugen und Begegnungen zu ermöglichen, sollen in Waldstetten und allen Teilorten in Zusammenarbeit mit allen interessierten, engagierten Kooperationspartnern weitere Bürgertreffs und Orte der Begegnung auf- und ausgebaut werden.
6.12.23

 

Neues Ärztehaus bei der Klinik nimmt Betrieb auf


Das neue Ärztehaus bei der Klinik am Eichert in Göppingen wurde seine Bestimmung übergeben. Foto: Alb-Fils-Kliniken.

Kreis Göppingen.  Mit dem Durchschneiden eines roten Bandes wurde jetzt die Einweihung des Ärztehauses an der Klinik am Eichert in Göppingen gefeiert. Dort sind mehrere Praxisräume sowie ein ambulantes OP-Zentrum entstanden.

Rund 3000 Quadratmeter Nutzfläche, sechs Mieteinheiten, fünf Vollgeschosse, zwei OP-Räume, ein Eingriffsraum. So sieht das neue Ärztehaus an der Klinik am Eichert aus, das seit Dienstag offiziell eröffnet ist. Das Ärztehaus ist Teil eines größeren Vorhabens: Mit dem Klinikneubau, einem Bildungszentrum, der Schule für Pflegeberufe, einer Kindertagesstätte sowie Personalwohnungen entsteht zusammen mit dem neuen Ärztehaus eine Umgebung der Gesundheit und des Wohlbefindens, die sowohl eine moderne und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung für den gesamten Landkreis bietet, als auch hervorragende Arbeitsbedingungen für das Personal.

Rund 100 Gäste versammelten sich im Erdgeschoss des Gebäudes. Neben den Geschäftsführern der Alb-Fils-Kliniken, Dr. Ingo Hüttner und Wolfgang Schmid, sowie Landrat Edgar Wolff, nahmen Andreas Frischmann, Projektleiter Neubau, und Architekt Marcus Zehle die Scheren in die Hand, um das rote Band zu durchschneiden und damit auch symbolisch die Einweihung des Ärztehauses zu vollziehen. Zudem kamen Kreistags- und Aufsichtsratsmitglieder, Vertreter der Gemeinden sowie Mitarbeiter der Klinik.

Im September 2021 war die Bodenplatte gegossen worden. Die Fertigstellung des Rohbaus konnte Mitte März 2022 gefeiert werden. Bis Ende November werden die MVZ-Praxen in das Backsteingebäude umgezogen sein, das sich neben dem Klinikparkhaus befindet. „Mit dem Neubau wollen wir den Anforderungen einer modernen ambulanten Patientenversorgung gerecht werden, die Patientenströme besser steuern, mehr Platz bieten und die Behandlungen weiter optimieren“, erklärte Wolfgang Schmid in seiner Ansprache. Er betonte darüber hinaus, wie wichtig es sei, dass die Synergien, die sich auch bisher durch die räumliche Nähe zum Krankenhaus ergeben haben, etwa durch zusätzliche Untersuchungen oder Beratungen von Fachärzten, weiter ausgebaut würden.

Landrat Edgar Wolff, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Kliniken-GmbH ist, machte deutlich, wie wichtig der Bau und die MVZ-Praxen für die wohnortnahe medizinische Versorgung der Bevölkerung im Landkreis seien. „Das neue Ärztehaus, das mit modernster Technologie und erstklassigen Einrichtungen ausgestattet ist, bietet schon bald eine breite Palette medizinischer Dienstleistungen unter einem Dach und wird damit ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitslandschaft im Landkreis sein. Patienten haben somit Zugang zu einer umfassenden Versorgung, die auf höchstem Niveau angeboten wird.“

Das neue Ärztehaus umfasst insgesamt sieben Ebenen – ein Untergeschoss, fünf Vollgeschosse sowie eine Technikebene auf dem Dach. Schmid wies in seiner Rede auf das umfassende Angebot in den neuen Praxisräumen hin: „In zwei Operationssälen und einem Eingriffsraum werden zukünftig ein Großteil aller ambulanten Eingriffe der Klinik am Eichert erfolgen. Die Praxis für Gefäßchirurgie, die Praxis für Gynäkologie und Geburtshilfe, die Praxis für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie sowie die Praxis für psychologische Psychotherapie ziehen vom jetzigen Bestandsbau der Klinik in das neue Gebäude um. Die Praxis für Hämatologie und Internistische Onkologie zieht ebenfalls in die neuen Räume. Ist der Umzug erfolgt, können deren alte MVZ-Praxisräume am Doktor-Paul-Goes-Weg abgerissen und an dessen Stelle das Bildungszentrum gebaut werden“, erläuterte Schmid. Zudem werde der betriebsärztliche Dienst in das Ärztehaus verlegt und in Kürze eine öffentliche Apotheke eröffnen.
7.11.23

 

Medizinisches Versorgungszentrum unter neuer Leitung


Dr.  Mladen Galić hat die Praxisleitung des Medizinischen Versorgungszentrums Christophsbad
übernommen. Foto: Klinikum Christophsbad


Göppingen. Dr. Mladen Galić hat die Praxisleitung des Medizinischen Versorgungszentrums Christophsbad  in Göppingen übernommen. Er beerbt damit Dr. André Bönsch, der bis September auch die Ärztliche Leitung der Facharztpraxis für Neurologie und Psychiatrie in der Jahnstraße in Göppingen innehatte.

Aufgrund der Tatsache, dass Dr. Bönsch die Christophsbad Klinikgruppe recht kurzfristig verließ, sei der Übergang durchaus mit Herausforderungen verbunden gewesen, betont Dr. Galić. Der Optimismus von Dr. Bönsch habe aber auf ihn abgefärbt – im Team habe man alles bewältigen können. In seiner neuen Funktion als Ärztlicher Leiter der MVZ Christophsbad GmbH schweben ihm konkrete Pläne vor: „Oberste Priorität hat das Einstudieren schnellerer Abläufe. Aufgrund des sehr hohen Patientenaufkommens sind wir aktuell leider nicht in der Lage, jedes Telefonat entgegenzunehmen. Mit unserer neuen Option der E-Mail-Kontaktaufnahme möchten wir unseren Patienten entgegenkommen.“ In diesem Zusammenhang bittet Dr. Galić um Nachsicht: „Da unser MVZ aus dem Zusammenschluss mehrerer Arztpraxen entstanden ist, benötigen wir noch etwas Zeit, um die internen Abläufe zu optimieren. Wir bitten daher um etwas Geduld und Verständnis.“ Das MVZ verfügt über insgesamt 6,5 Kassensitze. Weitere Ziele seien eine engere Zusammenarbeit mit der Christophsbad Akademie (C-AP) und eine Rotation der Ärzte in Weiterbildung durch das MVZ.

Aus der Facharztpraxis von Dr. Winfried Rehm habe man übrigens eine Medizinische Fachangestellte im MVZ übernehmen können: „Sie gewöhnt sich sehr gut ein. Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam mit ihr die Zukunft des MVZ gestalten können,“ so Dr. Galić. Im selben Atemzug hebt er das Teamwork im MVZ hervor: "Der Zusammenhalt, die Flexibilität und die Bereitschaft, sich stets aktiv einzubringen, sind außergewöhnlich. Frei nach dem Motto: Einer für alle – alle für einen!“ Die Möglichkeit, als Facharzt für eine bessere Lebensqualität der Menschen zu sorgen und in dieser Mission mit tollen Leuten zusammenzuarbeiten, mache für ihn die Faszination seines Berufs aus. Bereits seit September 2019 gehört Dr. Galić zur Christophsbad Klinikgruppe: Er begann als Assistenzarzt in der Neurologie, arbeitete danach in der Psychiatrie und wechselte anschließend in die PIA E. Seit Herbst 2022 ist Dr. Galić im MVZ Göppingen tätig. Darüber hinaus hat er noch die oberärztliche Leitung in Geislingen inne – voraussichtlich bis Anfang Dezember. Dann wird er dem MVZ zu 100 Prozent zur Verfügung stehen.