Senioren sollen länger in ihren Wohnungen leben

Waldstetten. Getreu dem Slogan des Landes Baden-Württemberg „Gute Pflege braucht das Land - mit starken Kommunen in gemeinsamer Verantwortung“ hat der Ostalbkreis gemeinsam mit der Gemeinde Waldstetten und der Stiftung Haus Lindenhof ein Konzept zum Aufbau einer Caring Community entwickelt. Mit 126 000 Euro unterstützt das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg jetzt die Umsetzung des Konzepts. 

Landrat Dr. Joachim Bläse und Bürgermeister Michael Rembold skizzieren die Ziele des Pilotvorhabens. Dies sind der Aufbau sowie die Vernetzung von am Gemeinwesen orientierten Alltagshilfen und Pflegeangeboten vor Ort, um den Verbleib der Bürger in der eigenen Häuslichkeit zu fördern und einen Übergang in eine Pflegeeinrichtung hinauszuzögern oder gar zu verhindern. Um diese sogenannte Caring Community zu etablieren und professionelle Strukturen aufzubauen, soll eine Vernetzungsstelle eingerichtet werden, ergänzen Prof. Dr. Wolfgang Wasel und Dr. Achim Hollenbach von der Stiftung Haus Lindenhof.

Die seit 2018 in Waldstetten tägige Quartiersmanagerin Magdalene Rupp hat in der Gemeinde bereits eine Vielzahl von Unterstützungsstrukturen in Zusammenarbeit mit Bürgern und Kooperationspartnern in der Gemeinde aufgebaut. Dazu zählt etwa der Runde Tisch Altenhilfe, in dem die Akteure im Vor- und Umfeld der Pflege und des bürgerschaftlichen Engagements vertreten sind. Auch diese Strukturen sollen im Pilotprojekt aktiv genutzt werden.

In den kommenden zwei Jahren werden in Waldstetten und den Teilorten Weilerstoffel, Tannweiler und Wißgoldingen die Projektbausteine Präventiver Hausbesuch, Förderung des nachbarschaftlich engagierten Zusammenlebens als Grundlage zur Sicherung von Alltagshilfen, Aufbau eines Hilfe-Mix-Angebots sowie der Auf- und Ausbau von Bürgertreffs umgesetzt. Beim Präventiven Hausbesuch sollen Senioren ab dem 75. Lebensjahr in der eigenen Häuslichkeit durch die Gemeinwesen- und Pflegekoordination besucht werden und Informationen sowie praktische Tipps zur Förderung der eigenen Selbständigkeit erhalten.

Der Projektbaustein des nachbarschaftlich engagierten Zusammenlebens als Grundlage zur Sicherung von Alltagshilfen hat das Ziel, das gemeinsame Miteinander in der Kommune zu stärken. In den halbjährlichen Nachbarschaftsgesprächen in den elf Quartieren sollen sich die Menschen vernetzen und kennenlernen. Die Nachbarschaftsgespräche haben das Ziel, jeden Einzelnen zu befähigen, seine Selbständigkeit zur erhalten und bei Bedarf auch eigenständig Unterstützung bei der Nachbarschaft für kleine alltägliche Aufgaben anzufragen.

Im dritten Baustein soll ein Hilfe-Mix-Angebot aufgebaut werden. „Das Ziel hierbei ist, einen haushaltsnahen Dienstleister für den Standort Waldstetten zu gewinnen und die professionellen Dienstleistungen mit ehrenamtlichen Angeboten zu ergänzen“, beschreibt Magdalene Rupp. Um der Vereinsamung vorzubeugen und Begegnungen zu ermöglichen, sollen in Waldstetten und allen Teilorten in Zusammenarbeit mit allen interessierten, engagierten Kooperationspartnern weitere Bürgertreffs und Orte der Begegnung auf- und ausgebaut werden.
6.12.23

 

Neues Ärztehaus bei der Klinik nimmt Betrieb auf


Das neue Ärztehaus bei der Klinik am Eichert in Göppingen wurde seine Bestimmung übergeben. Foto: Alb-Fils-Kliniken.

Kreis Göppingen.  Mit dem Durchschneiden eines roten Bandes wurde jetzt die Einweihung des Ärztehauses an der Klinik am Eichert in Göppingen gefeiert. Dort sind mehrere Praxisräume sowie ein ambulantes OP-Zentrum entstanden.

Rund 3000 Quadratmeter Nutzfläche, sechs Mieteinheiten, fünf Vollgeschosse, zwei OP-Räume, ein Eingriffsraum. So sieht das neue Ärztehaus an der Klinik am Eichert aus, das seit Dienstag offiziell eröffnet ist. Das Ärztehaus ist Teil eines größeren Vorhabens: Mit dem Klinikneubau, einem Bildungszentrum, der Schule für Pflegeberufe, einer Kindertagesstätte sowie Personalwohnungen entsteht zusammen mit dem neuen Ärztehaus eine Umgebung der Gesundheit und des Wohlbefindens, die sowohl eine moderne und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung für den gesamten Landkreis bietet, als auch hervorragende Arbeitsbedingungen für das Personal.

Rund 100 Gäste versammelten sich im Erdgeschoss des Gebäudes. Neben den Geschäftsführern der Alb-Fils-Kliniken, Dr. Ingo Hüttner und Wolfgang Schmid, sowie Landrat Edgar Wolff, nahmen Andreas Frischmann, Projektleiter Neubau, und Architekt Marcus Zehle die Scheren in die Hand, um das rote Band zu durchschneiden und damit auch symbolisch die Einweihung des Ärztehauses zu vollziehen. Zudem kamen Kreistags- und Aufsichtsratsmitglieder, Vertreter der Gemeinden sowie Mitarbeiter der Klinik.

Im September 2021 war die Bodenplatte gegossen worden. Die Fertigstellung des Rohbaus konnte Mitte März 2022 gefeiert werden. Bis Ende November werden die MVZ-Praxen in das Backsteingebäude umgezogen sein, das sich neben dem Klinikparkhaus befindet. „Mit dem Neubau wollen wir den Anforderungen einer modernen ambulanten Patientenversorgung gerecht werden, die Patientenströme besser steuern, mehr Platz bieten und die Behandlungen weiter optimieren“, erklärte Wolfgang Schmid in seiner Ansprache. Er betonte darüber hinaus, wie wichtig es sei, dass die Synergien, die sich auch bisher durch die räumliche Nähe zum Krankenhaus ergeben haben, etwa durch zusätzliche Untersuchungen oder Beratungen von Fachärzten, weiter ausgebaut würden.

Landrat Edgar Wolff, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Kliniken-GmbH ist, machte deutlich, wie wichtig der Bau und die MVZ-Praxen für die wohnortnahe medizinische Versorgung der Bevölkerung im Landkreis seien. „Das neue Ärztehaus, das mit modernster Technologie und erstklassigen Einrichtungen ausgestattet ist, bietet schon bald eine breite Palette medizinischer Dienstleistungen unter einem Dach und wird damit ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitslandschaft im Landkreis sein. Patienten haben somit Zugang zu einer umfassenden Versorgung, die auf höchstem Niveau angeboten wird.“

Das neue Ärztehaus umfasst insgesamt sieben Ebenen – ein Untergeschoss, fünf Vollgeschosse sowie eine Technikebene auf dem Dach. Schmid wies in seiner Rede auf das umfassende Angebot in den neuen Praxisräumen hin: „In zwei Operationssälen und einem Eingriffsraum werden zukünftig ein Großteil aller ambulanten Eingriffe der Klinik am Eichert erfolgen. Die Praxis für Gefäßchirurgie, die Praxis für Gynäkologie und Geburtshilfe, die Praxis für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie sowie die Praxis für psychologische Psychotherapie ziehen vom jetzigen Bestandsbau der Klinik in das neue Gebäude um. Die Praxis für Hämatologie und Internistische Onkologie zieht ebenfalls in die neuen Räume. Ist der Umzug erfolgt, können deren alte MVZ-Praxisräume am Doktor-Paul-Goes-Weg abgerissen und an dessen Stelle das Bildungszentrum gebaut werden“, erläuterte Schmid. Zudem werde der betriebsärztliche Dienst in das Ärztehaus verlegt und in Kürze eine öffentliche Apotheke eröffnen.
7.11.23

 

Medizinisches Versorgungszentrum unter neuer Leitung


Dr.  Mladen Galić hat die Praxisleitung des Medizinischen Versorgungszentrums Christophsbad
übernommen. Foto: Klinikum Christophsbad


Göppingen. Dr. Mladen Galić hat die Praxisleitung des Medizinischen Versorgungszentrums Christophsbad  in Göppingen übernommen. Er beerbt damit Dr. André Bönsch, der bis September auch die Ärztliche Leitung der Facharztpraxis für Neurologie und Psychiatrie in der Jahnstraße in Göppingen innehatte.

Aufgrund der Tatsache, dass Dr. Bönsch die Christophsbad Klinikgruppe recht kurzfristig verließ, sei der Übergang durchaus mit Herausforderungen verbunden gewesen, betont Dr. Galić. Der Optimismus von Dr. Bönsch habe aber auf ihn abgefärbt – im Team habe man alles bewältigen können. In seiner neuen Funktion als Ärztlicher Leiter der MVZ Christophsbad GmbH schweben ihm konkrete Pläne vor: „Oberste Priorität hat das Einstudieren schnellerer Abläufe. Aufgrund des sehr hohen Patientenaufkommens sind wir aktuell leider nicht in der Lage, jedes Telefonat entgegenzunehmen. Mit unserer neuen Option der E-Mail-Kontaktaufnahme möchten wir unseren Patienten entgegenkommen.“ In diesem Zusammenhang bittet Dr. Galić um Nachsicht: „Da unser MVZ aus dem Zusammenschluss mehrerer Arztpraxen entstanden ist, benötigen wir noch etwas Zeit, um die internen Abläufe zu optimieren. Wir bitten daher um etwas Geduld und Verständnis.“ Das MVZ verfügt über insgesamt 6,5 Kassensitze. Weitere Ziele seien eine engere Zusammenarbeit mit der Christophsbad Akademie (C-AP) und eine Rotation der Ärzte in Weiterbildung durch das MVZ.

Aus der Facharztpraxis von Dr. Winfried Rehm habe man übrigens eine Medizinische Fachangestellte im MVZ übernehmen können: „Sie gewöhnt sich sehr gut ein. Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam mit ihr die Zukunft des MVZ gestalten können,“ so Dr. Galić. Im selben Atemzug hebt er das Teamwork im MVZ hervor: "Der Zusammenhalt, die Flexibilität und die Bereitschaft, sich stets aktiv einzubringen, sind außergewöhnlich. Frei nach dem Motto: Einer für alle – alle für einen!“ Die Möglichkeit, als Facharzt für eine bessere Lebensqualität der Menschen zu sorgen und in dieser Mission mit tollen Leuten zusammenzuarbeiten, mache für ihn die Faszination seines Berufs aus. Bereits seit September 2019 gehört Dr. Galić zur Christophsbad Klinikgruppe: Er begann als Assistenzarzt in der Neurologie, arbeitete danach in der Psychiatrie und wechselte anschließend in die PIA E. Seit Herbst 2022 ist Dr. Galić im MVZ Göppingen tätig. Darüber hinaus hat er noch die oberärztliche Leitung in Geislingen inne – voraussichtlich bis Anfang Dezember. Dann wird er dem MVZ zu 100 Prozent zur Verfügung stehen.

Re-Zertifizierung als regionale Strike Unit


Freuen sich über das neuerliche Zertifikat: Rudolf Schnauhuber (Geschäftsführer der Christophsbad
Klinikgruppe), Uta Tekdal (Leitung Qualitätsmanagement), Prof. Dr. med. Bernd Tomandl (Chefarzt der
Klinik für Radiologie und Neuroradiologie), Irini Wagner (Stationsleitung NE 1), PD Dr. med. Katharina
Althaus (Chefärztin der Klinik für Neurologie und Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafmedizin),
Dana Zaiß, M.A. (Stellvertretende Pflegedirektorin), Dipl.-Päd. Ursula Kling (Leitung Logopädie), Ulrike Tenggara
(Ergotherapeutin) und Tassilo Klein (Physiotherapeut). Foto: Klinikum Christophsbad

Göppingen. Bereits zum wiederholten Male konnte sich das Team der Stroke Unit innerhalb der Klinik für Neurologie im Klinikum Christophsbad die hervorragende Behandlung von Schlaganfallpatienten durch ein Zertifikat offiziell bestätigen lassen. Die Kompetenz als Regionale Schlaganfallstation mit zehn Betten wurde von Fachexperten im Auftrag der Deutschen Schlaganfallgesellschaft verifiziert.

„Mit der Re-Zertifizierung erbringt die Neurologische Klinik auch für die nächsten drei Jahre den Nachweis für die hohen Qualitätsstandards in der Versorgung von Schlaganfallpatienten. Die sehr hohe Behandlungsqualität resultiert aus der engen Vernetzung der verschiedenen Berufsgruppen“, so PD Dr. med. Katharina Althaus, Chefärztin der Klinik für Neurologie im Klinikum Christophsbad. Von der Diagnostik über die Behandlung bis hin zur Entlassung kümmert sich ein hochspezialisiertes Ärzteteam aus Neurologen, Neuroradiologen, Kardiologen und Anästhesisten um die Patienten. Speziell für die Schlaganfallbehandlung weitergebildete Pflegefachkräfte, Ergo- und Physiotherapeuten, Logopäden sowie Neuropsychologen betreuen die Schlaganfallpatienten. Rudolf Schnauhuber, Geschäftsführer der Christophsbad Klinikgruppe, findet lobende Worte: „Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Mitarbeitenden innerhalb der Stroke Unit befindet sich seit Jahren auf einem außerordentlich hohen Niveau. Die Patienten werden stets erstklassig versorgt – an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr. Dass diese Qualität nun erneut mit einem Zertifikat offiziell bestätigt wurde, ist der verdiente Lohn.“

Zentral für das hohe Renommee der Stroke Unit ist die Durchführung der sogenannten „Thrombektomie“ in der Radiologie und Neuroradiologie des Klinikums. Dabei handelt es sich um ein Verfahren zur mechanischen Entfernung eines Blutgerinnsels aus dem Gehirn. Die Thrombektomie wurde als Behandlungsverfahren bereits im Jahr 2011 von Prof. Dr. med. Bernd Tomandl, Chefarzt der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, eingeführt und gilt als wichtiger Baustein bei der Schlaganfallbehandlung. Sie kommt immer dann zum Einsatz, wenn die intravenöse Gabe des Lysemedikaments nicht mehr möglich ist oder nicht mehr ausreicht. Die Thrombektomie wird insbesondere bei Schlaganfall-Patienten mit großen Gefäßverschlüssen angewendet, wodurch vielen Patienten ein Leben mit schwerwiegenden, bleibenden Behinderungen erspart wird. Da die Möglichkeit zur 24/7-Thrombektomie üblicherweise nur von Universitäts- oder Großstadtkliniken angeboten werden kann, handelt es sich bei der Stroke Unit im Klinikum Christophsbad um einen echten Glücksfall für die Region: Auch Patienten aus anderen Landkreisen werden speziell zur Thrombektomie in unser Haus gebracht. Das Klinikum ist darüber hinaus Mitglied im „Neurovaskulären Netzwerk Ostwürttemberg“, um stets höchste Qualitätsstandards zu gewährleisten.

Rudolf Schnauhuber, PD Dr. med. Katharina Althaus und Prof. Dr. med. Bernd Tomandl danken allen Beteiligten für ihre exzellenten Leistungen bei der Behandlung der Schlaganfallpatienten und das hervorragende Ergebnis der erneuten Re-Zertifizierung.
28.10.23