Türen und Fenster besser sichern


Spurensicherung nach einem Einbruch. Foto: K-einbruch

Die Spurenlage ist für die Polizisten eindeutig: Die Einbrecher kamen durch ein ungesichertes Fenster ins Haus und durchwühlten die Zimmer auf der Suche nach Wertgegenständen.

Dass Präventionsmaßnahmen vor Einbruch schützen, belegt der bundesweit hohe Versuchsanteil beim Wohnungseinbruch: Weit über ein Drittel (2018: 45,4 Prozent) der Einbruchsdelikte bleiben im Versuchsstadium stecken. Der Grund: Geeignete Sicherungstechnik und eine aufmerksame Nachbarschaft. „Investieren Sie daher in Ihre Sicherheit“, sagt Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. „Dabei sollte der mechanische Grundschutz an erster Stelle stehen“, empfiehlt Klotter. „Darüber hinaus kann auch das richtige Verhalten dazu beitragen, einen Einbruch zu verhindern.“ 
Haus- und Wohnungstüren sollten einbruchhemmend sein. Denn Tatsache ist, dass viele Außentüren schon allein mit körperlicher Gewalt, also ohne den Einsatz von Einbruchwerkzeug, leicht zu überwinden sind. 

Sicherheit beginnt aber auch schon bei Ihrem eigenen Verhalten.  Auch wenn  Haus oder Wohnung nur kurzzeitig verlassen werden, sollte die Tür nicht nur ins Schloss fallen, sondern auch abgeschlossen werden. am besten zweifach. Den Haus- oder Wohnungsschlüssel niemals draußen verstecken, die Einbrecher kennen jedes Versteck. Kommt der Schlüssel einmal abhanden umgehend den Schließzylinder auswechseln lassen. Bei einer Glastüre sollte der Schlüssel niemals innen stecken gelassen werden. Auf Klingeln nicht bedenkenlos die Türe öffnen und  gegenüber Fremden ein gesundes Misstrauen an den Tag legen. Türspion und den Sperrbügel nutzen.

Fenster machen es Einbrechern auch oft leicht. Übliche Fensterkonstruktionen bieten in der Regel keinen Schutz - meist werden sie vom Einbrecher mit einfachem Werkzeug aufgehebelt. Besonders gefährdet sind leicht erreichbare Fenster, Terrassen- und Balkontüren. sie sollten gegen Einbruch besonders gesichert werden.

Auch kann jeder hier zur eigenen Sicherheit betragen.  Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit immer verschließen. Gekippte Fenster sind offene Fenster und von Einbrechern leicht zu öffnen. Rollläden sollten zur Nachtzeit - und keinesfalls tagsüber - geschlossen werden, damit sie nicht sofort Abwesenheit signalisieren.

Immer mehr Menschen statten ihren Wohnraum mit so genannten Smart-Home-Systemen aus. Ganz bequem lassen sich dann die meisten Geräte im Smart Home über das Smartphone steuern: So kann zum Beispiel die Heizung von unterwegs aus angeschaltet werden, Fenster, Türen und Rollläden lassen sich automatisch öffnen bzw. schließen, oder eine Kamera warnt, wenn sich jemand an der Eingangstür zu schaffen macht.

Vor dem Kauf eines Smart-Home-System sollte man sich jedoch Gedanken darüber machen, welche Funktionen das System übernehmen soll: Soll es für mehr Komfort und Energiemanagement eingesetzt werden oder als Ergänzung zum mechanischen Einbruchschutz? Jedes IT-gestützte System birgt auch ein Sicherheitsrisiko. Daher sind bestimmte Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, damit das System nicht von außen überwunden werden kann.

Tipps zum Einbruchschutz gibt es bei der Polizei (www.k-einbruch.de). Auch Fachbetriebe wissen, wie Türen und Fenster gesichert werden.

Im Alter gut versichert


Wer ins Rentenalter kommt, sollte seine Versicherungsverträge überprüfen. Foto: Fotolia

Wer ins Rentenalter kommt, sollte seine Versicherungen einmal durchschauen. Nicht alle Policen sind noch sinnvoll, andere dagegen sollten sein. Eine Übersicht. 

Die ein oder andere Versicherung benötigt man im Alter nicht mehr und kann sich daher die Prämien sparen. Andere Versicherungen können aber für ältere Menschen sinnvoll sein.

Die Haftpflichtversicherung ist keine gesetzlich vorgegebene Pflichtversicherung. Sie sichert Sach- und Personenschäden an anderen Personen ab, die man selbst verursacht hat. Eine gesetzlich vorgeschriebene Obergrenze gibt es nicht, doch sollte die Versicherungssumme mindestens bei fünf Millionen Euro liegen. Sofern man ehrenamtlich in einem Verein oder in anderen sozialen Projekten tätig sind, sollte man darauf achten, dass die ehrenamtliche Tätigkeit im Versicherungsschutz der privaten Haftpflichtversicherung enthalten ist, es sei, man genießt bereits Versicherungsschutz durch den Verein oder den sozialen Träger.

Eine Kfz-Haftpflichtversicherung ist Pflicht, solange man Auto fährt. Der Bund der Versicherten rät zu einer pauschalen Deckungssumme von 100 Millionen Euro. Es gibt außerdem die Wahl zwischen einer Vollkasko- und einer Teilkaskoversicherung. Während die Teilkasko-Versicherung lediglich gegen Diebstahl sowie Elementarschäden, zum Beispiel Hagel, Versicherungsschutz bietet, deckt die Vollkasko-Versicherung auch mutwillige Beschädigungen durch Dritte und selbst verschuldete Unfälle ab. Die Beitragszahlungen für die Kfz-Versicherung orientieren sich u.a.  an der Kilometerzahl, die man im Jahr fährt. Wer im Alter weniger unterwegs sein, sollte das der  Versicherung melden und kann Geld sparen.
Die Krankenversicherung ist in Deutschland eine Pflichtversicherung. Das bedeutet, dass man als Rentner entweder privat oder gesetzlich versichert sind. Senioren wechseln mit Eintritt in das Rentenalter automatisch in die Krankenversicherung der Rentner, sofern Sie während ihrer Berufstätigkeit oder im Rahmen der Familienversicherung in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung pflichtversichert waren. Vorteil ist, dass die Beitragszahlungen sinken. Anderes gilt für die private Krankenversicherung, bei der die Beitragszahlungen mit zunehmendem Alter ansteigen. Ab dem 55. Lebensjahr gibt es keine Möglichkeit mehr, in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zurückzukehren.

Sobald man im Ruhestand lebt, gibt es keinen Anspruch mehr auf die Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung. Deshalb sollte an in Bezug auf den  Unfallschutz selbst Vorsorge treffen. Das gilt nicht nur für Haushaltsunfälle, sondern insbesondere dann, wenn man fit und aktiv ist und zum Beispiel Sport treibt. Die wichtigsten Komponenten der Unfallversicherung sind die Invaliditätsleistung und Assistenzleistungen, die beispielsweise die Kosten für einen Putz- oder Wäschedienst oder für die Hilfe beim Einkaufen übernehmen.

Im Laufe eines Lebens haben sich viele Kostbarkeiten angesammelt. Das gilt für seltene Bücher, für Schmuck, teure Möbel und für Hifi-Technik ebenso wie für ein Elektrofahrrad. Eine Hausratversicherung ist kostengünstig und bietet mit einer pauschalen Versicherungssumme pro Quadratmeter einen umfassenden Versicherungsschutz.

Als Immobilienbesitzer sollte man für die Immobilie eine Wohngebäudeversicherung besitzen. Sie bietet umfassenden Schutz für Gebäudeschäden und übernimmt je nach vereinbarter Versicherungssumme die Instandsetzung und den Wiederaufbau der Immobilie. Abhängig von der Wohnlage kann es darüber hinaus sinnvoll sein, die Wohngebäudeversicherung durch eine Elementarschadenversicherung zu erweitern. 

Als Eigenheimbesitzer ist man über eine private  Haftpflichtversicherung abgesichert. Die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung richtet sich insbesondere an Eigentümergemeinschaften, an Besitzer von unbebauten Grundstücken und an Immobilienbesitzer, die Immobilien vermieten. Sie gehört nur dann zu den sinnvollen Versicherungen, wenn die private Haftpflichtversicherung keinen ausreichenden Versicherungsschutz bietet.

Der Basisschutz der gesetzlichen Krankenversicherung ist nur auf das Notwendigste im Bereich der Zahngesundheit beschränkt, sodass man die Kosten insbesondere für Zahnersatz weitgehend selbst tragen musss. Diese Leistungslücke kann man mit einer Zahnzusatzversicherung schließen. Leistungsbausteine in den Bereichen Zahnersatz, Zahnbehandlung und Zahnprophylaxe geben die Möglichkeit, die Zahnzusatzversicherung auf Ihren Bedarf auszurichten.

Für Auslandsreisen innerhalb und auch außerhalb der Europäischen Union ist eine Auslandsreisekrankenversicherung sinnvoll, da die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung begrenzt sind. Die Auslandskrankenversicherung bezahlt nicht nur während des Auslandsaufenthalts medizinische Behandlungen, sondern auch notwendige Rücktransporte. Sofern man sich länger als acht Wochen im Ausland aufhält, reicht der Versicherungsschutz der Auslandskrankenversicherung nicht aus. Dann ist es empfehlenswert, einen speziellen Vertrag abzuschließen.

Sofern man in einer Mietwohnung leben, sollte man eine Mietrechtsschutzversicherung haben. Immer häufiger kommt es vor, dass älteren Menschen wegen Eigenbedarfs gekündigt wird. Die Kosten für Rechtsstreitigkeiten erreichen schnell hohe Beträge, die von einer Mietrechtsschutzversicherung aufgefangen werden können. Beim Abschluss einer Mietrechtsschutzversicherung sollte man darauf achten, dass die Versicherung auch die Kosten für außergerichtliche und nicht nur für gerichtliche Streitigkeiten übernimmt.

 

TIPP

Sterbeversicherung macht im Alter wenig Sinn

Im Alter macht der Abschluss einer  Sterbegeldversicherung nur selten Sinn, da Versicherte bei langer Laufzeit oft mehr einzahlen als Hinterbliebene herausbekommen. Anstatt eine solche geldzehrende Kapitallebensversicherung abzuschließen, ist es meist besser, die Summe monatlich anzusparen.

Türe immer abschließen


Eine Seniorin entdeckt, dass ihr Schmuck gestohlen wurde. Foto: Polizei

Die Mehrzahl aller Einbrüche wird nicht von „Profis“ verübt, sondern von Gelegenheitstätern, die zum Beispiel versuchen, mit einfachen Hebelwerkzeugen Fenster und Türen aufzubrechen. Doch schon einfache Maßnahmen können helfen, einen Einbruch zu verhindern.

Entgegen landläufiger Meinung erfolgen Einbrüche häufig zur Tageszeit, wenn die Bewohner nicht zu Hause sind, also zur Schul-, Arbeits- und Einkaufszeit, aber auch am frühen Abend oder an den Wochenenden. Weit über ein Drittel aller Wohnungseinbrüche werden tagsüber begangen. 

In Wirklichkeit dürfte die Zahl aber noch höher liegen, da bei Wohnungseinbrüchen – etwa auf Grund einer urlaubsbedingten Abwesenheit der Wohnungsinhaber – die genaue Tatzeit meist nicht feststellbar ist. Die Polizei rät, die Haustür abzuschließen, auch wenn man das Heim nur für kurze Zeit verlässt. 
Auch Fenster, Balkon- und Terrassentüren sollen verschlossen sein. Gekippte Fenster gelten als offene Fenster. Schlüssel sollten niemals draußen versteckt werden. Einbrecher finden jedes Versteck.
Bei Schlüsselverlust den Schließzylinder auswechseln. Zudem sollte man auf Fremde in der Wohnanlage oder auf dem Nachbargrundstück achten und bei verdächtigen Beobachtungen sofort die Polizei infomieren. Auf Hinweise auf eine Abwesenheit zu Hause, wie z. B. in sozialen Netzwerken oder auf Ihrem Anrufbeantworter.
ist zu verzichten. 

Zusätzlich empfiehlt die Polizei eine mechanische Sicherung aller Fenster und Türen, damit ungebetene Gäste erst gar nicht hineinkommen. Ergänzende Sicherheit bietet zum Beispiel eine Einbruch- und Überfall-Meldeanlage. Damit werden Einbruchsversuche automatisch gemeldet und man kann den Alarm bei Gefahr auch selbst auslösen. Die Polizei empfiehlt außerdem, eine Wertgegenstandsliste zu führen. Sie kann helfen, (auch fotografierte) Wertgegenstände vollständig zu katalogisieren.

Die Chatliebe kann böse enden

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Wer seine große Liebe im Chat finden will, sollte vorsichtig sein. Es könnte sein, dass die Person am
anderen Ende der Leitung vielleicht nicht die ist, für die sie sich ausgibt.
Foto: Pixabay

Sie versprechen viel und wollen doch nur ans Geld ihrer angeblich Angebeteten: Betrüger, die übers Internet ihre „große Liebe“ suchen und dann das aufgebaute Vertrauen missbrauchen. Die Polizei rät, nicht nur Herz, sondern auch den 

Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und damit auch die Zeit, in der sich Singles verstärkt nach einem Partner oder einer Partnerin sehnen. Seit der Beginn der Corona-Pandemie nutzen viele das Internet, um neue Kontakte zu finden. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, so die Polizei in Aalen. Auf entsprechenden Portalen und Onlineseiten würden sich auch Betrüger herumtreiben und ein falsches Spiel mit der Liebe spielen.

Eine Frau aus dem Rems-Murr-Kreis wurde Opfer der Liebesbetrüger. Ein Mann nahm über Facebook Kontakt zu der 56-Jährigen auf. Er stellte sich als amerikanischer Militärarzt vor und gab an, dass er sich aktuell in einem Auslandseinsatz befindet. Anschließend weckte er mit Geschichten über seine vor drei Jahren verstorbenen Frau und anderen Schicksalsschlägen das Interesse der Schwäbin. In täglichen Chats zwischen dem Betrüger und dem Opfer konnte der angebliche Amerikaner das Vertrauen der Frau gewinnen konnte. 
Aufkommendes Misstrauen konnte der Mann sofort durch schlüssige Erklärungen im Keim ersticken. Weiter beteuerte er immer wieder, dass er ein ehrlicher und treuer Mann sei und überschüttete die Dame mit Liebesbekundungen. Er erzählte von seiner zehnjährigen Tochter, die sich kurz darauf bei der 56-Jährigen meldete und diese als Stiefmutter in der Familie begrüßte. Der vermeintliche Militärarzt stellte seinem Opfer in Aussicht, dass er bald nach Deutschland komme, da sein Auslandseinsatz in absehbarer Zeit beendet sei. Dann könnten sich die beiden endlich persönlich treffen.

Doch es kam dann alles ganz anders: Der Geliebte schrieb, dass sein Vermögen auf einem Festgeldkonto angelegt sei und er aus dem Ausland nicht darüber verfügen könne. Da der Wunsch nach einem Treffen größer als die Zweifel der Frau war, überwies sie dem Mann das Geld für ein Flugticket. Auf dem Flughafen wartete die allerdings vergeblich auf den Liebsten. 

Abends meldete er sich, dass er einen Unfall auf dem Weg zum Flughafen gehabt habe und mit schweren Verletzungen im Krankenhaus liege. Er bat die Frau wiederholt um Geld, um die Krankenhausrechnungen bezahlen zu können.

Aus Sehnsucht und in der Hoffnung auf ein baldiges Treffen überwies die Frau wiederholt Geldbeträge auf verschiedene ausländische Konten. Insgesamt flossen etwa 100 000 Euro. Dies schien für die Frau verkraftbar, da der Mann ihr versprach in Deutschland mit seinem großen Privatvermögen eine gemeinsame Zukunft aufzubauen. Erst bei einem Gespräch mit der Mitarbeiterin einer Bankfiliale wurde die Frau auf den Betrug aufmerksam gemacht. Die Ernüchterung und der Schock für die Frau war natürlich groß.

Wie viele Menschen auf falsche Partnersucher reinfallen ist nicht bekannt. Die Polizei geht von einer hohen Dunkelzifer aus, denn aus Scham und Kränkung würden sich viele Betroffene nicht melden. 
Die Polizei rät, auf Partnerbörsen und Chatportalen vorsichtig zu sein. Zwar seien derartige Portale dafür da, neue soziale Kontakte zu knüpfen, allerdings sollte immer daran gedacht werden, dass die Person am anderen Ende der Leitung vielleicht nicht die ist, für die sie sich ausgibt. 

Klingelt's wenn es klingelt?

Von Rüdiger Gramsch

Mit so genannten Schockanrufen lassen sich viele Senioren von Telefonbetrügern aufs Glatteis führen. Die Betroffenen überweisen hohe Geldbeträge, um einen vermeintlichen Verwandten, zumeist Kinder oder Enkel, aus der Patsche zu helfen. Doch die Geschichten sind nicht wahr. Die Initaitive Sicherer Landkreis Göppingen macht deshalb in einer Kampagne auf die Masche der Telefonbetrüger aufmerksam.
„Rate mal, wer dran ist“ Ob als falsche Enkel oder falsche Polizisten – Betrüger versuchen in letzter Zeit immer häufiger, mit ihren Maschen an das Geld von Senioren zu kommen. Und das oft mit Erfolg.

Mit Schockanrufen halten Betrüger vorwiegend ältere Menschen in Atem. Sie gaukeln dem Angerufenen vor, dass sein Kind oder Enkel in finanziellen Nöten ist und schnell einen zumeist vierstelligen Geldbetrag benötigt, um aus dem Schlamassel herauszukommen. Weil sich die Zahl der Anrufe häufen, gibt es auch immer mehr Opfer.

Dem will jetzt die Initiative sicherer Landkreis entgegenwirken. Sie startet die Kampagne „Hat es bei Dir geklingelt?“ Die Aktion geht auf eine Idee von Geschäftsführer Ralf Liebrecht zurück, der darauf setzt, dass die flotten Sprüche auf den zu verteilenden bunten Karten bei den Senioren wirken, wenn diese von Betrügern angerufen werden und ihnen eine schockierende Gesichte aufgetischt wird. „Da sollte es bei den Betroffenen dann klingeln“, so Liebrecht, der - selbst Polizeibeamter - die Aktion in der Hauptversammlung der Initiative in Süßen den Mitgliedern vorgestellt hat.

Durch die Gestaltung der Postkarte  und vor allem deren Rückseite mit Prävemntionstipps sollen Angehörige und/oder Bekannte ihre Liebsten, Nachbarn, Bekannte/Freunde persönlich auf die Betrugsmaschen hinweisen und ihnen klar machen, dass es sich um Betrüger handelt, wenn telefonisch hohe Geldbeträge gefordert werden. „Die Karten sind nicht nur ein Flyer, sondern eine persönliche Message.

Zwölf Kartenmotive gibt es insgesamt, zwei Sprüche hat Liebrecht zusammen mit einer Realschuleklasse aus Süßen entwickelt. Und das nicht ohne Grund, denn ein Ziel der Aktion ist es, dass junge Menschen ihre älteren Angehörige auf die Telefonbetrügereien aufmerksam machen und ihnen die Karten übereichen, die dann, so Liebrechts Wunsch, am besten nahe am Telefon aufgestellt oder aufgehängt werden sollten, damit es wirklich klingelt, wenn die Gauner anrufen.

Die Schäden, die die Telefonbetrüger anrichten, sind immens. Allein in Baden-Württemberg, so Liebrecht, gelangen die Gauner mit ihrer Masche an gut zehn Millionen Euro jährlich. Das Vorgehen der Betrüger ist dabei immer gleich. Der Anrufer schockt den älteren Menschen am anderen Ende der Leitung mit einer schlechten Nachricht: Sohn oder Tochter (oder Enkel) hatte einen Unfall, liegt im Krankenhaus oder braucht schnell Geld, um eine preisgünstige Wohnung zu kaufen. Der Angerufene soll dann vier- oder fünfstellige Geldbeträge einem vermeintlichen Freund übergeben, der zeitnah vorbei kommt. Klappt die erste Geldübergabe folgt zumeist noch eine Fortsetzung der unwahren Geschichte und es wird weiteres Geld verlangt - und oft dann auch bezahlt. Dass Kind oder Enkel von einer unbekannten Nummer aus anrufen, begründen die Betrüger damit, dass das bisherige Handy kaputt sei und man ein neues mit einer anderen Nummer habe. 

Neben den Schockanrufen über das vermeintliche Schicksal von Familienangehörigen, versuchten auch „falsche Polizisten“ an das Geld älterer Menschen zu kommen. Sie warnen  in einem Anruf - auf dem Telefondisplay erscheint in der Regel die Notrufnummer 110 - vor einer Diebesbandes, die angeblich in der Nachbarschaft unterwegs sei. Deshalb sei es besser für den Angerufenen, Schmuck, Geldbeträge und Wertgegenstände dem gleich vorbekommenden Polizeibeamten auszuhändigen und es somit in Sicherheit zu bringen. Der, der die Wertsachen dann abholt, ist allerdings kein Polizist, sondern einer der Gauner.      

 

TIPP

Das rät die Polizei

- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
- Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie   sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten.
-  Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
- Ändern Sie ihren Telefonbucheintrag und verzichten Sie dort auf die Nennung Ihres Vonnamen.   Das macht Betrügern es schwerer, Sie ausfindig zu machen.