Der Umzug ins Pflegeheim kommt oft ganz plötzlich

Im Pflegeheim betreut geschultes Personal die Bewohner. Foto: Pixabay
Die Entscheidung, in ein Pflegeheim zu ziehen und die vertraute Umgebung in der eigenen Wohnung aufzugeben, fällt oft schwer. Für viele ist ein tiefer Einschnitt in ihrem Leben.
Die meisten pflegebedürftigen Menschen werden von Familienangehörigen umsorgt. Und die machen das, aller Belastungen zum Trotz, auch gerne. Zum Glück, denn die Zahl der Heimplätze würde bei weitem nicht ausreichen, wenn die häusliche Pflege nicht wäre. Vom fehlenden Pflegepersonal ganz zu schweigen.
Wenn die Pflege zu Hause an Grenzen stößt, kann der Umzug in ein Pflegeheim notwendig sein. Aktuell leben von den etwa 3,4 Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland rund 830.000 in einer stationären Pflegeeinrichtung. Meistens sind Angehörige entscheidend in die Heim-Auswahl eingebunden.
Wer ein Pflegeheim für einen nahestehenden Menschen sucht, will sicher gehen, dass es das Richtige ist. Die pflegebedürftige Person soll sich dort wohlfühlen und gut versorgt werden. Aber ein individuell passendes Pflegeheim zu finden, ist nicht immer einfach.
Viele Angehörige belastet die Suche sehr. Sie sind unsicher, wie sie vorgehen sollen und worauf bei der Auswahl zu achten ist. Teilweise kommen auch Schuldgefühle auf, weil Angehörige ihrem Nächsten ein Leben im gewohnten Umfeld nicht mehr ermöglichen können. Besonders schwierig wird es, wenn die Entscheidung für eine stationäre Einrichtung unter Zeitdruck fallen muss, weil die Pflege zu Hause plötzlich einfach nicht mehr geht.“
Zunächst sollte man den Anspruch auf individuelle und ortsnahe Pflegeberatung nutzen. Dort kann man sich unter anderem zu Versorgungsangeboten beraten lassen.
In einem zweiten Schritt sollte mit der pflegebedürftigen Person und weiteren Nahestehenden überlegt werden, welche konkreten Anforderungen an das Pflegeheim gestellt werden. Dazu zählen zum Beispiel die Umgangsformen der Pflegenden, die Sicherheit bei der pflegerischen und ärztlichen Versorgung sowie die Ausstattung aber auch das Essensangebot oder die Lage der Einrichtung.
Anschließend steht die Recherche nach Pflegeheimen an. Die Landkreise bieten auf ihren Internetseiten einen Überblick. Auch die regelmäßige Lektüre vom Magazin „Projekt Lebenswege“ kann weiterhelfen. Sind dann potenzielle Heime gefunden, ist es ratsam, sich möglichst gemeinsam mit dem pflegebedürftigen Angehörigen einen persönlichen Eindruck zu verschaffen.
Eine selbst erstellte Checkliste kann hilfreich sein, um die individuellen Anforderungen mit den Gegebenheiten vor Ort zu vergleichen. Um eine Auswahl zu treffen, eignet sich eine Art Konferenz mit allen für die Entscheidung relevanten Personen. Dabei müssen die Wünsche und Bedürfnisse des pflegebedürftigen Angehörigen im Mittelpunkt stehen.



