Das Dusch-WC setzt sich durch


Findet immer mehr Anhänger: Das Dusch-WC.

In Deutschlands Bädern setzt sich ein Trend durch, der in Japan bereits auf dem Weg zur Standardausrüstung ist: das moderne Dusch-WC. 

Warum steigt derzeit die Nachfrage nach Dusch-WCs? Und wieso lassen zeitgleich Zweifel und Vorbehalte gegenüber dieser neuen Art des Toilettengangs nach? Unbestritten ist: Wasser säubert deutlich gründlicher, sanfter und leichter als traditionelles Papier. 

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Reinigung mit Wasser nicht nur hygienischer ist, sondern auch bestimmte gesundheitliche Beschwerden lindert und sogar Krankheiten wie zum Beispiel Ekzeme oder Hämorrhoiden vorbeugt.

Der Faktor „Hygiene“ spielt die Schlüsselrolle mit Blick auf die Anschaffung eines Dusch-WCs. Es ermöglicht eine bestmögliche Sauberkeit, da Keime und Bakterien nicht mit den Händen in Kontakt kommen. Weiterhin werden empfindliche Körperpartien nicht durch den Einsatz von Papier gereizt. 

Darüber hinaus erleichtert das Dusch-WC die selbstständige Reinigung bei motorisch eingeschränkten Menschen – es passt ideal ins barrierefreie Bad und ist noch dazu leicht zu bedienen. Im Gegensatz zur WC-Bidet-Kombination punktet das Dusch-WC weil  weniger Fläche beansprucht. akz-o

Mehr Komfort mit Licht

 

Klare Linien und indirekte Beleuchtung sorgen für ein großzügiges Raumgefühl. Foto: Elements/akz-o

Deutschland, deine Bäder. Funktional sollen sie sein. Komfortabel und im Idealfall barrierefrei ebenso. Und auch in Sachen Design ist die Auswahl vielfältig. 

Was alles möglich ist, ob bei Grundsanierung im geerbten Einfamilien-Altbau oder im smarten Neubau-Loft, das wissen die Fachleute. Kreativ von der ersten Planungsidee bis zur finalen Übergabe des neuen Bads arbeiten Fachhandwerker und Badverkäufer Hand in Hand. 

Ein wichtiger Baustein bei der Badplanung ist das Thema Licht. Denn viele Bäder sind noch immer nicht perfekt ausgeleuchtet, was vor allem in den dunkleren Jahreszeiten auffällt und nicht nur am eventuell fehlenden Fenster liegt. Das ist schließlich in kleineren Bädern nicht zwingend vorhanden, weil die baulichen Gegebenheiten es nicht zulassen. akz-o

Ein barrierefreies Bad erleichtert die Pflege


Eine bodengleiche Dusche gehört ins barrierefreie Bad.

In Deutschland sind etwa 4,1 Millionen Menschen pflegebedürftig. Etwa 80 Prozent von ihnen werden zu Hause versorgt. Dort rückt dann ein Rückzugsort besonders in den Fokus: das eigene Bad. Ein selbstbestimmtes Leben lässt sich, solange dies möglich ist, am besten im gewohnten privaten Umfeld führen. Da die Lebenserwartung steigt, gewinnt die Pflege zu Hause immer mehr an Bedeutung – und damit auch das eigene Bad, das pflegegerecht und barrierefrei konzipiert sein sollte.

In Deutschlands Wohnungen sind allerdings millionenfach Bäder vorzufinden, die nicht einmal eine Fläche von fünf oder sechs Quadratmeter aufweisen. Sie sind zu klein, um etwa einer benötigten Pflegekraft oder häuslichen Assistenz ausreichend Platz zu bieten, wenn die eigene alleinige Körperhygiene aufgrund motorischer Einschränkungen nicht mehr möglich ist. 

Die gute Nachricht: Auch für diese kleinen Grundrisse planen die Experten pflegegerechte Lösungen, die nicht nur höchst funktional sind, sondern auch in puncto Komfort wie Design überzeugen und alle Sinne ansprechen – damit sich zu pflegende Menschen zu Hause möglichst lange gut aufgehoben fühlen. 

Im Schulterschluss und unter Federführung des ZVSHK, des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima, wurden entsprechende Standards entwickelt, die es Fachhandwerkern, Architekten und Wohnberatern künftig erleichtern, pflegegerechte Bäder auch bei kleinen Wohnungs-Grundrissen zu realisieren. 

Zu den Ausstattungsoptionen, die das Leben und eben auch die Pflege erleichtern, gehören beispielsweise eine bodengleiche Dusche, unterstützende Handgriffe, unterfahrbare Waschbecken oder auch das Dusch-WC, das gerade bei körperlichen Beeinträchtigungen die Hygiene vereinfacht. akz-o

Komfort an erster Stelle


Rocco Bartolomeo, Geschäftsführer bei Möbel Strobel in Göppingen, zeigt einen Sessel mit Aufsteh-
funktion. Foto: Manuela Brandenburger

Von Manuela Brandenburger

Der Beginn der Rente, der Umzug ins Pflegeheim oder einfach nur das Bedürfnis nach Veränderung bringt ältere Menschen dazu, sich neu einzurichten. Neben einem schicken Aussehen geht es ihnen vor allem darum, es sich leichter zu machen.

„Wer sich in der zweiten Lebenshälfte neu einrichtet, legt Wert auf Bequemlichkeit“, weiß Rocco Bartolomeo, Geschäftsführer von Möbel Strobel in Göppingen, aus seinem Arbeitsalltag. Egal, ob Sofa oder neue Küche, der Fachmann berät seine Kunden ganz individuell und insbesondere vorausschauend. 

Möbel in guter Qualität können sich nämlich auch veränderten Bedingungen anpassen. Als Beispiel nennt Bartolomeo das Doppelbett, das später bei Bedarf zu zwei Einzelbetten ummontiert werden kann. Die Sitzkante des Bettes sollte in jedem Fall so hoch sein, dass man bequem aufstehen kann. Die derzeit angesagten Boxspringbetten sind dabei nicht erste Wahl. „Man kann unter ihnen nicht richtig saubermachen, was nicht nur für Allergiker ein Problem ist. Zum Großputz muss das Bett aufwändig zerlegt werden“, erklärt der Möbelexperte. Damit die Betten perfekt passen, empfiehlt er die Höhe über den Rahmen, den Lattenrost und die Matratze anzupassen. Besonders viel Komfort bieten dabei elektrisch verstellbare Lattenroste, die es sogar mit Fernbedienung gibt. 

Elektrik kommt auch bei den Sitzmöbeln ins Spiel: Bei Sofas mit Liegefunktion fährt man per Knopfdruck vom Sitzen ins entspannte Liegen und wieder zurück. Abseits der Technik ist die richtige Sitzhöhe und -tiefe entscheidend beim Kauf. Sessel mit Aufstehfunktion gehören ebenfalls zu den Möbeln, die den Alltag erleichtern. „Wenn jemand zum Beispiel nach einem Schlaganfall eingeschränkt ist, erweist sich so ein Sessel als große Hilfe“, erzählt der Geschäftsführer aus der Praxis. 

Auch im Schlaf- und Esszimmer, der Garderobe oder Küche gibt es mittlerweile clevere Helfer, die Funktion mit Komfort verbinden. Der Kleiderlift ist so ein Assistent im Alltag, der Kleider ganz leicht auf einer Stange von oben nach unten schwenkt. Bei den Küchenoberschränken gibt es ähnliche Funktionen, mit denen die Utensilien der oberen Etage in Griffweite herabgelassen werden. Backofen oder Spülmaschine in Arbeitshöhe oder Einzelauszüge machen darüber hinaus das Leben leichter. 

Ein anderes kleines, aber keinesfalls unwichtiges Detail sind die Möbelgriffe. Bartolomeo erklärt: „Die Griffe müssen gut in der Hand liegen, damit die volle Griffkraft angewandt werden kann. Das ist wichtig, wenn die Motorik mit zunehmendem Alter nachlässt“. Grifflose Küchen sind dementsprechend kaum gefragt. Und auch beim Auszug am Esstisch ist die Kraft der entscheidende Faktor: „Der Auszug muss leichtgängig sein, sodass der Tisch ohne viel Aufwand umgebaut werden kann. Modelle ohne Stoßkante sind dabei auch zum Pflegen besonders praktisch“.

Ältere Kunden schätzen es, wenn die alten Möbel abgeholt und entsorgt werden und die neuen nach Lieferung noch aufgebaut werden. Bei größeren Projekten, wie einer Renovierung, spielt auch die Terminabsprache des Möbelhändlers mit den Handwerkern eine Rolle.
                           

Rares oder Trödel?


Peter Fritsch erkennt Trödel und Rares schnell. Foto: Manuela Brandenburger

Von Manuela Brandenburger

Der Start in die Rente, der Umzug ins Pflegeheim oder einfach nur das Bedürfnis nach Veränderung bringt ältere Menschen dazu, sich von alten Dingen zu trennen. Ist der Kram noch etwas Wert oder nur Trödel? Experten können helfen.

„Oftmals werden jahrelange Wegbegleiter erst bei Haushaltsauflösungen oder Umzügen richtig unter die Lupe genommen und dann stellt sich den Besitzern oder Hinterbliebenen die Frage, ob sie Krimskrams oder ein wahres Schmuckstück vor sich haben“, erzählt Peter Fritsch, Inhaber der gleichnamigen Firma aus Göppingen. Er hat sich auf Haushaltauflösungen und Entrümplungen spezialisiert  und bringt in seinem eigenen Auktionshaus Begehrtes unter den Hammer. Fritsch  oder ein Branchenkollege werden gerufen, wenn zum Beispiel nach einem Todesfall der Haushalt aufgelöst werden muss. Nicht selten kommen die Hinterbliebenen dabei an ihre persönliche Belastungsgrenze und holen sich Hilfe bei den Profis. 

Bei einem ersten, unverbindlichen Besichtigungstermin wird geklärt, welche Dienste gewünscht sind. Sollen nur Wertgegenstände geschätzt oder alle entstehenden Räumungskosten inklusive der Entsorgung kalkuliert werden? Peter Fritsch macht deutlich: „Dieser Ersttermin muss immer kostenlos und unverbindlich sein, alles andere ist unseriös! Außerdem sollten sich die Kunden nicht unter Druck gesetzt fühlen, direkt eine Entscheidung treffen zu müssen.

Die Kosten richten sich nach Größe und Zustand der Wohnung. Verwertbare Gegenstände kauft Fritsch auf und rechnet sie mit den Räumungskosten gegen. Haushaltgeräte, gute Möbel, Besteck und Co. finden dann ihren Weg in einen seiner Trödelmärkte, Besonderes verkauft er am Stammsitz im Krettenhof zwischen Birenbach und Wäschenbeuren sowie in seinem Online-Shop. „Oft rechnen die Leute mit viel höheren Kosten und sind dann positiv überrascht“, erzählt der Fachmann aus der Praxis. 

Durch sein Auktionshaus, die Trödelmärkte in Faurndau und Leinzell und die jahrzehntelange Erfahrung weiß Fritsch sehr schnell, was die Besitztümer wert sind, welche Gegenstände gerade nachgefragt werden und was – manchmal auch wider Erwarten – wahrscheinlich keinen Abnehmer findet. Der Klassiker, das Porzellan mit Goldrand, erweist sich zum Beispiel als „nicht vermittelbar“, während sich die unbeachtete Esszimmerlampe aus den 60ern vielleicht als kultiges Designerstück entpuppt. „Deshalb ist es so wichtig, nicht schon vorher auszusortieren“, appelliert Fritsch und erklärt, dass selbst alte Fotoalben interessant sein könnten, wenn auf den Bildern zum Beispiel entsprechende Gegenstände wie Autos oder Gebäude abgebildet seien. Auch für Regionales fänden sich oft Liebhaber.
 „Alte Gegenstände unterliegen wie neue der Mode“, erzählt Fritsch. „Antikes wird gerade weniger gesucht, dafür liegen bestimmte Einrichtungsgegenstände aus den 60ern und 70ern im Trend“. So kommt es, dass die Retro-Klappstühle für den Garten momentan attraktiver sind als der kunstvolle Schrank aus dem 18. Jahrhundert, Gobelins oder Teppiche. „Aber auch deren Zeit wird wieder kommen“, ist sich der Experte sicher. 

Fritschs Kostbarkeiten reichen von Ausgrabungen von 500 nach Christus bis zu moderner Kunst, sodass sich seine Besucher im Krettenhof 1 ein bisschen wie auf Zeitreise fühlen. Überhaupt hat man das Empfinden in diesem Auktionshaus durch die Jahrhunderte zu wandeln und mit zahlreichen Leben in Kontakt zu treten. Diese besondere Atmosphäre begeistert Peter Fritsch nach wie vor, der lachend erzählt: „Ich könnte Bücher füllen, mit dem was ich erlebt habe“. 

Dann wird er ernst und ergänzt: „Die Arbeit von mir und dem ganzen Team erfordert vor allem viel Feingefühl. Die Leute müssen sich darauf verlassen können, dass wir ihre Schätze in Ehren halten und respektvoll mit dem Nachlass umgehen. Außerdem ist es uns egal, wie es in einem Haushalt aussieht, niemand muss sich schämen.“ 

Leider gebe es in seiner Branche aber auch schwarze Schafe, die die Leute über den Tisch ziehen würden,  bedauert Fritsch und nennt als Beispiel die Pelzankäufer, die in Zeitungsannoncen werben.  Denen gehe es aber weniger um Pelze,  für die es derzeitr keinen Markt gebe, sondern um Schmuck, der dann unter Wert angekauft werde.  Mit etwas Kreativität können manche Dinge, die nach Jahrzehnten in den hintersten Winkeln des Hauses auftauchen, ihren Glanz auch wieder in vorderster Reihe entfalten: Das gusseiserne Bügeleisen verschönert den Hobbyraum, die Schmelzkanne wird zur Vase umfunktioniert, die Zinkwanne dient als Pflanzgefäß und die Milchkanne verrichtet als Schirmständer ihren Dienst. So wird selbst das orangene Hörertelefon mit Wählscheibe zum kultigen Deko-Objekt, das bewundernde Blicke erntet.