Komfort an erster Stelle
Rocco Bartolomeo, Geschäftsführer bei Möbel Strobel in Göppingen, zeigt einen Sessel mit Aufsteh-
funktion. Foto: Manuela Brandenburger
Von Manuela Brandenburger
Der Beginn der Rente, der Umzug ins Pflegeheim oder einfach nur das Bedürfnis nach Veränderung bringt ältere Menschen dazu, sich neu einzurichten. Neben einem schicken Aussehen geht es ihnen vor allem darum, es sich leichter zu machen.
„Wer sich in der zweiten Lebenshälfte neu einrichtet, legt Wert auf Bequemlichkeit“, weiß Rocco Bartolomeo, Geschäftsführer von Möbel Strobel in Göppingen, aus seinem Arbeitsalltag. Egal, ob Sofa oder neue Küche, der Fachmann berät seine Kunden ganz individuell und insbesondere vorausschauend.
Möbel in guter Qualität können sich nämlich auch veränderten Bedingungen anpassen. Als Beispiel nennt Bartolomeo das Doppelbett, das später bei Bedarf zu zwei Einzelbetten ummontiert werden kann. Die Sitzkante des Bettes sollte in jedem Fall so hoch sein, dass man bequem aufstehen kann. Die derzeit angesagten Boxspringbetten sind dabei nicht erste Wahl. „Man kann unter ihnen nicht richtig saubermachen, was nicht nur für Allergiker ein Problem ist. Zum Großputz muss das Bett aufwändig zerlegt werden“, erklärt der Möbelexperte. Damit die Betten perfekt passen, empfiehlt er die Höhe über den Rahmen, den Lattenrost und die Matratze anzupassen. Besonders viel Komfort bieten dabei elektrisch verstellbare Lattenroste, die es sogar mit Fernbedienung gibt.
Elektrik kommt auch bei den Sitzmöbeln ins Spiel: Bei Sofas mit Liegefunktion fährt man per Knopfdruck vom Sitzen ins entspannte Liegen und wieder zurück. Abseits der Technik ist die richtige Sitzhöhe und -tiefe entscheidend beim Kauf. Sessel mit Aufstehfunktion gehören ebenfalls zu den Möbeln, die den Alltag erleichtern. „Wenn jemand zum Beispiel nach einem Schlaganfall eingeschränkt ist, erweist sich so ein Sessel als große Hilfe“, erzählt der Geschäftsführer aus der Praxis.
Auch im Schlaf- und Esszimmer, der Garderobe oder Küche gibt es mittlerweile clevere Helfer, die Funktion mit Komfort verbinden. Der Kleiderlift ist so ein Assistent im Alltag, der Kleider ganz leicht auf einer Stange von oben nach unten schwenkt. Bei den Küchenoberschränken gibt es ähnliche Funktionen, mit denen die Utensilien der oberen Etage in Griffweite herabgelassen werden. Backofen oder Spülmaschine in Arbeitshöhe oder Einzelauszüge machen darüber hinaus das Leben leichter.
Ein anderes kleines, aber keinesfalls unwichtiges Detail sind die Möbelgriffe. Bartolomeo erklärt: „Die Griffe müssen gut in der Hand liegen, damit die volle Griffkraft angewandt werden kann. Das ist wichtig, wenn die Motorik mit zunehmendem Alter nachlässt“. Grifflose Küchen sind dementsprechend kaum gefragt. Und auch beim Auszug am Esstisch ist die Kraft der entscheidende Faktor: „Der Auszug muss leichtgängig sein, sodass der Tisch ohne viel Aufwand umgebaut werden kann. Modelle ohne Stoßkante sind dabei auch zum Pflegen besonders praktisch“.
Ältere Kunden schätzen es, wenn die alten Möbel abgeholt und entsorgt werden und die neuen nach Lieferung noch aufgebaut werden. Bei größeren Projekten, wie einer Renovierung, spielt auch die Terminabsprache des Möbelhändlers mit den Handwerkern eine Rolle.