Gedenken am Grabstein
Die Grabsteine auf dem Friedhof sind von Steinmetzmeisters individuelle gestaltet. Foto: Ulrike Luthmer-Lechner
Ein Grab mit einem individuell gestalteten Grabzeichen bietet die Möglichkeit einer ganz persönlichen Trauerbewältigung.
Die Trauer um Verstorbene ist fester Bestandteil unseres Lebens. An „stillen Tagen“ wie Allerheiligen und dem Totensonntag besuchen viele Menschen den Friedhof. An der Grabstätte pflegen sie den inneren Dialog mit dem geliebten Menschen und spüren die andauernde Verbundenheit. Bei der Trauerbewältigung helfen vom Steinmetzmeister individuell gestaltete Grabmale. Sie bewahren die Erinnerung an besondere Momente und Erlebnisse.
Die Hektik des Alltags lässt wenig Zeit für Ruhe und Besinnung. Das Innehalten am Grab gibt Kraft, mit sich ins Reine zu kommen und innere Konflikte zu lösen, die der schmerzliche Verlust von geliebten Menschen mit sich bringt.
Zur christlichen Tradition gehören die drei Gedenktage im November, Allerheiligen, Allerseelen und Totensonntag. Hinzu kommt der Volkstrauertag, der heute ein Gedenktag für die Opfer beider Weltkriege ist. Die Gedenktage haben zwar einen unterschiedlichen Hintergrund in der Entstehung, verfolgen aber das gleiche Ziel: Sie sind Tage des Innehaltens und der Trauer um Familienangehörige, Freunde und Bekannte.
„Ein individuell gestaltetes Grabdenkmal hilft den Angehörigen, ihren Schmerz zu bewältigen und das kostbare Andenken zu pflegen.
Das geschieht besonders dann, wenn die Hinterbliebenen und der Steinmetz gemeinsam die Idee für ein solches Grabmal entwickeln. Der Steinmetzmeister vor Ort leistet damit einen wichtigen Beitrag in der Trauerbewältigung. Nach einfühlsamen Beratungen mit den Angehörigen schafft er ein unverwechselbares Grabdenkmal.
Der Naturstein gilt als Synonym für Natürlichkeit und Unvergänglichkeit. Er bietet in Kombination mit anderen Materialien wie Holz, Glas, Keramik und Metall eine beeindruckende Vielfalt an Möglichkeiten, der Persönlichkeit des Verstorbenen Ausdruck zu verleihen. Viele Kunden wünschen sich ganz bewusst Stein aus der nahen Umgebung ihres Wohnortes, der ursprünglichen Heimatregion des Verstorbenen oder des oft besuchten Urlaubsortes im Süden Europas.
Gestalterisch gibt es viele Möglichkeiten, das Leben des Toten noch einmal darzustellen: Beruf, Hobbies, Interessen oder Charaktereigenschaften – all das macht
deutlich, wie wichtig und bedeutsam das Leben jedes Einzelnen war. Eine Angel fürden passionierten Fischer, ein Zitat vom Lieblingsautor in der persönlichen Handschrift oder Pinsel und Farben für den Malermeister: Dem Steinmetzen steht eine große Vielfalt an Ornamenten und Oberflächenbearbeitungen zur Verfügung, er ist ein Meister der gestalteten Schrift.
Besonders geeignet sind Natursteine, die in Europa gewonnen werden. Diese Steine besitzen eine lange Tradition und sind durch ihre
kurzen Transportwege ökologisch.
Nicht nur in der Gestaltung der Grabmale, sondern auch beim Pflegebedarf der Grabstätte werden die Wünsche der Angehörigen berücksichtigt – so gibt es Grab-
stätten ohne Pflegeaufwand bis hin zu Grabanlagen, die im Einklang mit den Jahreszeiten vielfältig bepflanzt werden. Viele Friedhöfe bieten heute ein umfangreiches Angebot an Bestattungsmöglichkeiten. Das Grabmal ist dabei unabdingbar, wenn den Hinterbliebenen daran gelegen ist, auch öffentlich einen Ort der Erinnerung an den Verstorbenen für Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen zu schaffen.
Der Friedhof bietet die hierfür notwendige Infrastruktur wie Wohnortnähe, sichere Wege, Bänke, Licht, Wasser und Sanitäranlagen. An den bevorstehenden Trauergedenktagen zieht es viele Menschen wieder auf den Friedhof. Einerseits machen sie sich auf den Weg, um sich ihrer Verstorbenen zu erinnern. Für andere ist es immer wieder interessant, die Stimmung eines Friedhofs einzufangen. Diese kann an einem Herbsttag Ende November ganz besonders sein. Und für andere sind es die Grabmale, die Geschichten von Menschen erzählen, Phantasien freisetzen oder einfach nur künstlerisch sehr anspruchsvoll gestaltet sind.