Mehr Obst und Gemüse auf den Teller

 

 

 

 

 

 

 

 

Frisches Obst und Gemüse ist gerade für ältere Menschen besonders wichtig.  Foto: Dietmar Wüsche

Eine vollwertige Ernährung ist im Alter wichtig. Der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen steigt mit den Jahren an. Mahlzeiten für Ältere und Betagte sollten reich an Nähstoffen sein.

Auch wenn schon seit vielen Jahren die Ernährunsgexperten nicht müde werden zu erklären, wie wichtig pflanzliche Produkte bei den Mahlzeiten sind, so  bereitet das Essen der Älteren  und Betagten nach wie vor Kopfzerbrechen. 68,2 Prozent der über 65-jährigen Männer und 56,3 Prozent der Frauen dieser Altersgruppe sind übergewichtig oder leiden sogar unter Adipositas.

Die Ernährungsgewohnheiten von Jung bis Alt unterscheiden sich in Deutschland kaum: Ganz gleich ob Jung oder Alt, zu viel (rotes) Fleisch (Fleisch- und Wurstwaren) und zu wenig pflanzliche Produkte (wie Getreide, Kartoffeln, Obst und Gemüse) landen auf den Tellern, aber auch Fisch wird zu wenig gegessen, wie es laufende Untersuchungen des Max-Rubner-Institutes vor der Corona-Pandemie zeigten.

Gerade auch ältere Menschen in Deutschland sind häufig übergewichtig. Dabei ist klar: Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung in jüngeren Jahren – aber vor allem im Alter – sind eine gute Vorbeugung gegen viele Beschwerden und ein erfolgsversprechender Weg, die Lebensqualität im Alter zu erhalten.

Eine vollwertige Ernährung ist auch im Alter wichtig, um gesund zu bleiben oder Erkrankungen besser zu überstehen. „Der Körper braucht zwar weniger Energie in Form von Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß. Der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen bleibt aber gleich oder steigt sogar“, sagt Anita Zilliken, Ernährungswissenschaftlerin bei der AOK. „Deshalb sollten Mahlzeiten für betagte Menschen besonders reich an Nährstoffen sein.“

Im höheren Alter lässt die Lust am Essen und Trinken oft nach. Das liegt an altersbedingten Veränderungen sowie an Beschwerden, die bei älteren Menschen auftreten können: Schuld daran könnte beispielsweise der Hormonhaushalt sein. Die Geruchs- und Geschmackswahrnehmung können reduziert sein, das Essen schmeckt  dann fade. Das Kauen könnte besonders beim Verzehr von Obst und Gemüse Beschwerden machen. Schlecht sitzende Zahnprothesen oder Entzündungen der Mundschleimhaut lassen sich oft als Ursache ausfindig machen. Ein geringerer Speichelfluss und Mundtrockenheit erschweren die Nahrungsaufnahme.

Das Schlucken kann Probleme bereiten, die Verdauung  kann sich verschlechtern, weshalb der Körper die Inhaltsstoffe der Nahrung nur ungenügend aufnimmt. Zudem leiden viele Senioren unter Verstopfung.Darüber hinaus können weitere Faktoren die Nahrungsaufnahme erschweren und eine Mangelernährung fördern. Dazu gehören beispielsweise Erkrankungen wie Depressionen oder Demenz.

Dass sich insbesondere viele Pflegebedürftige nicht nährstoffreich und vollwertig genug ernähren, fanden Wissenschaftler heraus, die zu dem Thema eine Studie erstellten. Die zu Hause meist von Angehörigen Verpflegten  aßen zu viel Fleisch und Wurstwaren, aber zu wenig Gemüse, Obst, Kartoffeln, Getreideprodukte und Fisch.Doch wie lässt sich die Ernährung ausgewogen und nährstoffreich gestalten? „Ältere und hochbetagte Menschen sollten möglichst Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte wie Gemüse, Obst und Vollkornprodukte essen“, empfiehlt AOK-Ernährungsexpertin Zilliken. Vollkornbrot oder Vollkornnudeln enthalten Ballaststoffe, die die Verdauung fördern.

Viele Lebensmittel lassen sich seniorengerecht aufbereiten, weiß die Fachfrau: So könne zum Beispiel hartes Obst wie Äpfel geraspelt oder zu Mus verkocht werden. Auch ein Joghurt oder ein Glas Buttermilch seien von alten Menschen leichter zu sich zu nehmen.