Wohnen im Alter: Gekonnt kombinieren


Johannes, Petra und Matthias Schuster (v.l.) geben Tipps zur Wohnraumgestaltung. Foto: Ulrike Luthmer-Lechner

 

Von Ulrike Luthmer-Lechner

Wer im Alter umzieht, der muss sich auf viel Neues einstellen. Um sich wohlzufühlen, kommt es auch auf die Ausstattung der neuen Bleibe an.

„Wenn Senioren sich für den Schritt ins betreute Wohnen oder Altersheim entscheiden, bringt es immer eine Menge Neues mit sich“, so Petra Schuster vom gleichnamigen Salacher Raumausstatter.  Viele Menschen verlassen nur ungern ihre gewohnte Umgebung, um in einem Heim oder einer betreuten Wohnung  nochmal neu anzukommen. Das bedeutet weniger Fläche, aber mehr Leben.  
Das Augenmerk sollte darauf gerichtet sein, im neuen Zuhause die Wahrnehmung von Licht und Farbe harmonisch abzustimmen, sie hat erheblichen Einfluss auf die Psyche.Geachtet werden sollte auf komplette Barrierefreiheit, auf einen Lift, bodengleiche Dusche,  keine zu hohen Schränke in der Küche und  gut ausziehbare Schubladen mit entsprechenden Griffleisten. „Es ist eine Zäsur, die viel abverlangt, jedoch entfällt damit die Verpflichtung für das eigene Haus, das Inventar, den Garten“, weiß Petra Schuster aus Kundengesprächen.  

Ein Plus an Qualität und Angebot bietet das neue Umfeld und der Wunsch nach Veränderung zieht mit ein. „Die Menschen haben eine Vorliebe für Farben und Formen, viele haben eigene Vorstellungen“.
Gerne wird aber auch auf das individuell zielgerichtete Konzept vom Profi zurückgegriffen.

„Wir präsentieren Entwürfe unter Einbeziehung vorhandener Möbel, Wände und Böden kombiniert mit passenden Heimtextilien und Accessoires“, erklärt Petra Schuster.
„Im bestehenden Umfeld ist das sehr viel schwieriger“. Oft ein Stolperfallen-Problem stellen Teppichboden, Teppiche und Brücken dar. Wenn die Beine nicht mehr mitmachen, bremsen Teppiche das Vorankommen. 

„Ein Bodenbelag mit Vinyl empfiehlt sich, er ist für den Rollstuhl oder ein Pflegebett praktischer und pflegeleichter“.  Petra Schuster: „Wir räumen auf Wunsch Zimmer komplett aus für eine Renovierung, etwa von Teppichboden und Tapeten. Neben luftig-leichten Stores, bietet das Sortimentauch Vorhänge,  die resistent gegen Urin, Blut und Stuhlflecken sind.  „Sie machenbeispielsweise die Partnerpflege leichter“.

Was sich im Laufe eines Lebens angesammelt hat, kann im Alter zur Last werden. „Der Trend geht 
dahin, dass sich ältere Menschen früher entscheiden, auszusortieren“. Selbst entsorgen, was nicht mehr gebraucht wird, Überflüssiges weggeben, kurzum: solange man noch fit ist, eigenverantwortlich entscheiden dürfen, was bleibt. „Dieser Schritt, loszulassen ist schwierig,  dennoch am Ende 
zufriedenstellend“.  

Ob zu bestehendem Inventar in den eigenen vier Wänden oder nach dem Umzug ins Heim wünschen ältere Menschen  gerne Veränderung. Da reichen oft einzelne Stücke wie  Beistelltische, Hingucker an der Wand, Vasen,  neue Gardinen und Kissen, Decken und Plaids oder der passende Sonnenschutz wissen die Einrichtungs-Experten. Auch  mit modernen Leuchten  Lichtakzente setzen, zählt mit zu den  Möglichkeiten, die das Hineinleben in eine veränderte Umgebung schöner machen. 

Ist das  überhaupt bezahlbar? „In jedem Preissegment ist etwas dabei“, versichert Petra Schuster. Aber nicht alles muss neu sein. „Damit das geliebte Sofa behalten werden kann, polstern wir Sitzerhöhungen“. Um Neues und Bestehendes  nachhaltig und effizient miteinander zu verbinden, ist   behutsames Zusammenfinden wichtig, damit sich der Kunde zuhause wohlfühlt. „Wir haben keine Sub-Unternehmer“, betont die Chefin. Eben alles aus einer Hand.