Wertvolle Hilfe für die Hinterbliebenen
Der Bestatter hält neben Särgen auch eine Auswahl an Urnen bereit.
Von Günter Hofer
Die Vorbereitung einer Beerdigung fällt vielen Angehörigen schwer. Gerade in einer Zeit der größten Trauer, gibt es viel zu organisieren und zu planen. Der Bestatter unterstützt die Betroffenen in der schweren Zeit.
In Zeiten der größten Trauer gibt es für den Hinterbliebenen viel zu erledigen. Das Bestattungswesen in Deutschland ist im Bestattungsgesetz, das Ländersache ist, geregelt. Es gibt die Bestattungspflicht, die eine ordnungsgemäße Bestattung innerhalb der gesetzlichen Fristen verlangt. Fachmann, um sich mit den gesamten Gesetzen und Regelungen in der emotionalen Zeit der Trauer auseinander zu setzen, ist der Bestatter.
Rund 5500 Bestattungsunternehmen gab es 2020 in Deutschland Die kümmerten sich um knapp eine Million Todesfälle. Das Bestattungsunternehmen ist heute ein Vollsortimenter und Dienstleister. Es wird nicht nur der Totentransport, die Beerdigung oder Urnenbeisetzung für die Hinterbliebenen organisiert und durchgeführt.
Bei der Beratung geht es darum, welche Bestattungsform gewünscht wird (etwa 70 Prozent sind Feuerbestattungen), welcher Sarg und welche Ausstattung in Frage kommen (bei Feuerbestattung gibt es keine Metallbeschläge) oder welche Urne ausgewählt wird. Bei der Beratung geht es auch um die Gestaltung von Trauerfeier, Beerdigung und Beisetzung. Welche Art von Musik soll gespielt werden, wird es Redner geben oder soll ein Pfarrer die Beisetzung übernehmen.
Die Verabschiedung vom Toten wird ebenfalls vom Bestatter, meist in seinen Räumen, organisiert. Hier ist oft die letzte Möglichkeit, am offenen Sarg, Lebwohl und Danke zu sagen. Der Bestatter übernimmt auch alle Dienstgänge bei den Behörden. Schon deshalb sollte wohl überlegt sein, ob man im Todesfall einen örtlichen Bestatter einbezieht oder auf ein „Schnäppchen“ aus dem Internet zurück greift.
Stirbt ein Mensch zu Hause, ist als erstes der Hausarzt anrufen. Sollte dieser nicht erreichbar sein, muss der Arzt-Bereitschaftsdienst informiert werden. Der Arzt stellt den Tod fest und die Todesbescheinigung aus. Beim Tod zuhause gilt, dass die Leiche innerhalb der nächsten 36 Stunden aus der Wohnung abgeholt werden.In Krankenhäusern wird der Totenschein in der Regel von der Einrichtung ausgestellt.
Beim Tod in einer Pflegeeinrichtung sorgt diese für die Verständigung des Arztes. Erst nach der Arztbenachrichtigung sollte der Bestatter informiert werden.
Im Beratungsgesperäch beim Bestatter regeln die Hinterbliebenen das weitere Vorgehen bis zum Zeitpunkt der Beerdigung bzw. Beisetzung. Zu diesem Gespräch sollte das Stammbuch des Toten mitgebracht werden. Auf eventuelle, weitere Dokumente wird bei der Terminvereinbarung hingewiesen.
TIPP
Auf dem Friedhof, im Wald, auf See oder im All
Es muss nicht immer der Friedhof sein, auf dem Gestorbene ihre letzte Ruhe finden. Unser kleine Übersicht nennt Varianten zur traditionellen Erdbestattung.
Die Erdbestattung hat in Deutschland eine sehr lange Tradition. Hierfür wurde 2014 die Sargpflicht aufgehoben. Erdbestattungen sind möglich in einem Reihengrab, Wahlgrab, Wahlgrab mit Tieferlegung und einer Gemeinschaftsgrabanlage
Unter Feuerbestattung werden die Kremation und die anschließende Beisetzung der Asche der Verstorbenen verstanden. Gegenüber der Erdbestattung gibt es bei der Feuerbestattung viele Möglichkeiten die Urne beizusetzen. Sie kann sowohl auf dem Friedhof, im Wurzelbereich eines Baumes oder im Meer bestattet werden.
Die Diamantenbestattung ist eine sehr neue Art der Bestattung. Sie setzt eine Feuerbestattung voraus. Aus einem kleinen Teil der Asche entsteht durch ein spezielles Verfahren ein Diamant. Dieser kann z.B. zu einem Schmuckstück verarbeitet werden.
Einer Seebestattung geht immer eine Einäscherung des Gestorbenen voraus. Die verbleibende Asche wird anschließend in einer speziellen wasserlöslichen Urne im Rahmen einer Trauerfeier oder still auf See versenkt. Wer als echter Schwabe dabei den Bodensee wählen will, hat Pech gehabt. Das Gesetz erlaubt keine Bestattung in einem Binnengewässer.
Die Baumbestattung ist die gängigste Form einer Naturbestattung auf einem Waldfriedhof (Friedwald), setzt aber auch eine Kremation voraus. Bei dieser Bestattungsart wird Asche des Gestorbenen in einer biologisch abbaubaren Urne im Wurzelbereich eines Baumes zur letzten Ruhe gebettet.
Eine seltene und teure Bestattungsart ist die Weltraumbestattung. Auch hier geht immer ein Verbrennen voraus. Anschließend wird ein kleiner Teil der Asche, etwa sieben Gramm, in eine Mikrokapsel gefüllt und gemeinsam mit anderen Kapseln an Bord einer Trägerrakete in den Weltraum geschossen. gh