Spaß am Training ist die beste Motivation
Für sportliche Aktivitäten ist man nie zu alt. Es gilt nur, den inneren Schweinehund zu überwinden.
Foto: Melanie Brandenburger
Nach dem Berufsleben noch sportlich aktiv weden? „Ja“, sagen die Exoerten und raten dazu, den inneren Schweinehund und Sorge über körperliche Überanstrengung zu überwinden. Aber die vorherige Rücksprache mit dem Hausarzt sei ratsam.
Wer rastet, der rostet, sagt ein altes Sprichwort. Doch was ist mit denjenigen, die erst nach dem Berufsleben über den Einstieg in ein sportlich-aktives Leben nachdenken? Lohnt sich die Mühe überhaupt noch oder ist der Zug ein für allemal abgefahren?
Wissenschaftliche Studien belegen ganz klar: Für Sport ist es nie zu spät! Sporteinsteiger mit über 50? Auf jeden Fall! Die Auswertung wissenschaftlicher Studien belegt ganz eindeutig: Auch wer erst im Rentenalter mit einem angemessenen Sportprogramm beginnt, altert gesünder. Denn mit steigender sportlicher Aktivität sinkt das Risiko an Bluthochdruck, einer Herzkrankheit, einem Krebsleiden oder an einer anderen Zivilisationskrankheit zu erkranken.
Auch der Mineralgehalt der Knochen wird durch Sport erhöht, wodurch sich das Risiko für Osteoporose verringert. Regelmäßiges Training verbessert außerdem die allgemeine Reaktionsfähigkeit, die auch wichtig ist, um Unfälle zu vermeiden. Belegt ist außerdem der positive Effekt auf die Psyche, da vermehrt sogenannte Glückshormone ausgeschüttet werden. Und schließlich profitiert auch die geistige Fitness, so dass sportlich aktive Menschen im Alter oft geistig fitter sind als Altersgenossen, die nicht regelmäßig trainieren.
Wer allerdings jahrzehntelang keinen Sport getrieben hat, sieht sich möglicherweise gleich zwei großen Hindernissen gegenüber: dem inneren Schweinehund und der Sorge, sich körperlich zu überanstrengen. „Gerade Senioren sollten vor dem Start in ihr neues sportliches Leben unbedingt Rücksprache mit ihrem Arzt halten. Dieser kann ihnen nicht nur wertvolle Tipps zu geeigneten Sportarten und der optimalen Trainingsintensität geben, sondern wenn nötig auch einen Gesundheits-Check durchführen“, sagt Klaus Möhlendick, Diplom-Sportwissenschaftler bei der Barmer GEK.
Nach dem ärztlichen Okay steht die Auswahl der geeigneten Sportart an. Neben gelenkschonendem Radfahren, Schwimmen und Walking können Senioren auch in Fitness-Studios oder Sportvereinen mit dem Training beginnen.
Optimaler Weise sollten sowohl Kraft-, Ausdauer- als auch Gleichgewichtsübungen auf dem Trainingsplan stehen. Damit das gewährleistet ist, empfiehlt es sich zumindest in der Anfangszeit, unter professioneller Anleitung zu trainieren. „Übungsleiter und Trainer achten nicht nur auf die richtige Ausführung bestimmter Bewegungsabläufe. Sie haben auch einen Blick auf Häufigkeit und Intensität des Trainings. So stellen sich schnell Erfolge ein, was wiederum die Motivation erhöht, am Ball zu bleiben“, so Möhlendick.
Da der innere Schweinehund keinen Respekt vor dem Alter hat, werden auch Senioren im Laufe ihrer sportlichen Laufbahn immer mal wieder Tage erleben, an denen sie keine Lust auf das Training haben. In solchen Phasen können Trainingspartner aus dem Familien- oder Freundeskreis dabei helfen, nicht aufzugeben. Und wer schon länger als ein halbes Jahr dabei ist, kann sich sehr wahrscheinlich über die Rückmeldung seines Arztes freuen, dass sich die gesundheitliche Situation verbessert hat.